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Studium in Deutschland

Deutschland gehört zu den Top 3 der beliebtesten Zielländer internationaler Studierender. Die Ausbildung qualifizierter ausländischer Studierender an deutschen Hochschulen ist ein wichtiges Anliegen der Bundesregierung. Mehr als 12 % der Studierenden an deutschen Hochschulen kommen aus anderen Ländern bzw. aus der ganzen Welt. Deutschland ist ein attraktiver Studienstandort, denn ein deutscher Hochschulabschluss wird von Arbeitgeber/-innen weltweit hochgeschätzt.

 

Deutsches Hochschulsystem


Jedes Bundeland hat seinen eigenen politischen Gestaltungsraum – unter anderem in den Bereichen Kultur und Bildung. Das Bildungswesen in Deutschland wird nicht zentral geregelt, sondern die Bundesländer haben die Kultushoheit. Die Bundesländer haben ihre eigenen Hochschulgesetze und Richtlinien. Außerdem sind die Hochschulen in Deutschland weitgehend selbstständig, d.h. vieles ist nicht für alle Hochschulen einheitlich geregelt, sondern jede Angelegenheit wird von Hochschule zu Hochschule unterschiedlich gehandhabt.

 

 

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Zahlen und Fakten | Hochschulen in Deutschland


Im Wintersemester 2020/21 gab es in Deutschland insgesamt:

  • 108 Universitäten
  • 211 Fachhochschulen
  • 52 Kunsthochschulen
  • 16 Theologische Hochschulen
  • 30 Verwaltungshochschulen  
  • 6 Pädagogische Hochschulen

Im Studienjahr 2020 (Sommersemester 2020 und Wintersemester 2020/2021) haben sich 488.600 Studienanfänger/-innen für ein Studium an einer deutschen Hochschule immatrikuliert. Insgesamt waren in diesem Studienjahr nach bisherigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) fast 3 Millionen Studierende an einer Hochschule in Deutschland eingeschrieben.

Statistisches Bundesamt
Weitere Informationen

Was kostet ein Studium in Deutschland?


Studiengebühren: In Deutschland gibt es aktuell in keinem Bundesland allgemeine Studiengebühren. Normale Bachelor- und Masterstudiengänge sind an staatlichen Hochschulen gebührenfrei. Aber es gibt Langzeitstudiengebühren, Gebühren für Senioren oder ein Zweitstudium. Auch berufsbegleitende Bachelorstudiengänge in Bayern und Baden-Württemberg sind nicht kostenfrei.

Semesterbeitrag: An allen Hochschulen müssen Semesterbeiträge gezahlt werden. Die Höhe des Beitrags variiert von Hochschule zu Hochschule (bis zu 250 Euro im Semester), weil in diesem Beitrag unterschiedliche Leistungen enthalten sind. Der Semesterbeitrag ist nicht mit den Studiengebühren zu verwechseln, auch wenn die Verwaltungskostenbeiträge in unseren Augen den Studiengebühren ähnlich sind. Der Semesterbeitrag umfasst normalerweise:  

  • den Sozialbeitrag (für das Studentenwerk)
  • den Beitrag für die Studierendenvertretung (AStA o.ä.)
  • evtl. das Semesterticket (öffentliche Verkehrsmittel)

   

Die Qual der Wahl: Welche Hochschule und welcher Studiengang?

Die Studienauswahl, die Unterschiede und die regionalen Besonderheiten sind groß. Die Wahl für eine Hochschule ist also schwierig und will gut überlegt sein. Häufig wählen deutsche Studierende nicht nur nach ihrem Wunschfach die Hochschule aus, sondern auch nach dem Studienort. Traditionelle Universitätsstädte wie Heidelberg, Frankfurt, München, Freiburg, Leipzig und Tübingen bieten ein besonderes Flair und eine internationale, oftmals kreative Szene. Viele Hochschulen haben für bestimmte Fächer einen guten Ruf und sind beliebt. Beliebt ist ebenfalls die Hauptstadt Berlin, denn sie bietet Studierenden alle Vorteile einer großen Weltstadt. Die größten deutschen Universitäten sind in Köln, München und Hamburg. Man sollte sich im Klaren sein, dass die Auswahl für eine Hochschule in diesen Städten mit einem höheren Kostenaufwand verbunden ist. Und nicht zuletzt: Jeder Studiengang führt zu einem bestimmten Hochschulabschluss. Wenn man sich also für einen Studiengang entscheidet, wählt man nicht nur das Fach, sondern gleichzeitig auch den Abschluss, den man erreichen möchte.

 

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Studierfähigkeitstests und besondere Voraussetzungen


Je nach Bundesland und gewünschtem Studiengang können Studierfähigkeitstests oder andere Auswahlverfahren auf Studienbewerber/-innen zukommen. Dies ist der Fall, wenn der gewünschte Studiengang sehr begehrt ist und die Bewerber/-innenzahlen hoch sind. Dazu gehören je nach Hochschule und Studiengang auch der Beleg über die Absolvierung eines geforderten Praktikums oder vor allem bei der Bewerbung bei Kunst- und Musikhochschulen die Zusendung von Arbeitsproben, künstlerischen Arbeiten und Entwürfen, die die sportliche bzw. künstlerische Befähigung erkennen lassen.

An einer deutschen Hochschule kann man:               


  • als Studienanfänger/-in das erste (grundständige) Studium aufnehmen
  • im Studium im Herkunftsland einige Semester verbringen (bei ausländischen Studierenden)
  • ein weiterführendes Studium absolvieren, nachdem ein Studium abgeschlossen wurde
  • promovieren

Welche Abschlüsse sind an einer deutschen Hochschule möglich?


  • Bachelor (6 – 8 Semester): B.A., B.Sc., Bachelor of Engineering oder Ähnliches
  • Master (4 Semester): M.A., M.Sc., Master of Engineering oder Ähnliches
  • Staatsexamen (Medizin, Jura, Pharmazie, Lehramt)
  • Promotion (2 – 5 Jahre)

Wo findet man den richtigen Studiengang?                   


Bei der Suche nach dem richtigen Studiengang helfen Datenbanken. Über die freie Suche hinaus kann ein Studiengang nach verschiedenen Kriterien gesucht werden: Fächergruppen, Hochschulort, Hochschultyp, Kurssprache:

Study-in

Zeit.de
Studiengänge

Studienwahl.de

   

Hochschulabschlüsse im Detail

Bachelor (B. A., B. Sc., Bachelor of Engineering)


Der Bachelor ist der erste akademische Abschluss, der auf dem internationalen Arbeitsmarkt anerkannt wird. In Bachelorstudiengängen lernt man in sechs bis acht Semestern die Grundlagen eines Faches. Nach erfolgreichem Bachelorabschluss kann man ins Berufsleben starten oder den nächsten akademischen Abschluss machen: den Master.

 

Master (M. A., M. Sc., Master of Engineering)


Der Master ist der zweite akademische Abschluss, den man an deutschen Hochschulen erwerben kann. Die Voraussetzung für den Master ist der erfolgreiche Bachelorabschluss. In einem Master lässt sich das Wissen in zwei bis vier Semestern vertiefen oder erweitern. Nach dem Masterabschluss kann man ins Berufsleben starten oder den nächst höheren akademischen Abschluss erreichen: die Promotion.

 

Staatsexamen


Möchte man in Deutschland als Arzt/Ärztin, Anwalt/Anwältin, Lehrer/-in oder Pharmazeut/-in arbeiten, braucht man das Staatsexamen. Das Erste Staatsexamen kann nach einem erfolgreichen Studium in Jura, Medizin und Pharmazie oder in Lehramtsstudiengängen abgelegt werden. Danach beginnt mit einer berufsbezogenen, praktischen Ausbildungsphase die Vorbereitung auf das Zweite Staatsexamen oder auf ein Promotionsstudium. Das Staatsexamen ist kein akademischer, sondern ein staatlicher Abschluss. Die Prüfungsordnung wird also nicht von der Hochschule, sondern von den Bundesländern festgelegt. Deshalb finden auch die Prüfungen unter staatlicher Aufsicht statt.

 

   

Voraussetzungen für ein Studium an einer deutschen Hochschule

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Für ein Studium an einer deutschen Hochschule braucht man eine Hochschulzugangsberechtigung, d.h. einen Schulabschluss, der für ein Studium qualifiziert. Wenn der Schulabschluss im Ausland für ein Studium in Deutschland nicht ausreicht, müssen Studienbewerber/-innen in Deutschland vor dem Studium ein Studienkolleg besuchen. Die Bewerbung bzw. der Antrag auf Zulassung läuft bei jeder Hochschule unterschiedlich ab – inzwischen meist online auf der Webseite der jeweiligen Hochschule.

Studienbewerber/-innen aus Deutschland oder EU-Land


Mit dem Abitur kann man an einer Universität studieren. Mit dem Fachabitur kann man an eine Fachhochschule (FH) gehen. Für Studienbewerber/-innen aus Island, Liechtenstein, Norwegen oder der Schweiz gilt: Wenn das Zeugnis im Herkunftsland für den Hochschulzugang berechtigt, reicht es in der Regel auch für ein Studium in Deutschland aus. Das ist auch der Fall, wenn das Abitur an einer der mehr als 140 Deutschen Schulen im Ausland gemacht wurde

Studienbewerber/-innn aus nicht EU-Ländern       


Zunächst sollte geprüft werden, ob der Schulabschluss bzw. das Zeugnis für die Hochschulzugangsberechtigung in Deutschland anerkannt ist. Dabei helfen folgende Zulassungsdatenbanken:

Zulassungsdatenbank des DAAD: Durch Eingabe des Landes, in dem man den Schulabschluss gemacht hast, erfährt man, ob das Zeugnis für den Hochschulzugang in Deutschland reicht.

ANABIN: Auf der offiziellen Datenbank zur Bewertung von ausländischen Zeugnissen und Bildungsnachweisen kann nach Land und Abschluss gesucht werden.

Das Studienkolleg: Der Weg zum Studium                       


Wer keinen in Deutschland anerkannten weiterführenden Schulabschluss besitzt, muss sich im Grundkurs des Studienkollegs anmelden und sich auf die Feststellungsprüfung vorbereiten. Der erfolgreiche Abschluss dieser Prüfung berechtigt die Qualifizierung der Hochschulreife, mit der man eine Hochschulausbildung in Deutschland beginnen kann. Das Studienkolleg bietet fachbezogene Veranstaltungen zum Studienfach, zu dem man sich bewerben möchte. Gewöhnlich werden diese Kurse kostenlos von den Universitäten angeboten. Für die Anmeldung zum Studienkolleg muss man Deutschkenntnisse auf der Stufe B1 des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen nachweisen.

Visum und Aufenthaltsgenehmigung


Wer braucht für ein Studium in Deutschland ein Visum? Welche Unterlagen und Dokumente sind für die Einreise nötig? Die Antworten auf diese Fragen hängen hauptsächlich von dem Herkunftsland ab. Außerdem spielt dabei eine Rolle, wie lange man in Deutschland bleiben möchte. Wichtig ist, sich rechtzeitig vor dem Auslandsaufenthalt zu informieren und die nötigen Unterlagen zusammenzustellen. Informationen zur Visumspflicht bekommt man bei der deutschen Botschaft oder dem deutschen Konsulat im jeweiligen Herkunftsland (Adressen sind auf der Seite des Auswärtigen Amtes zu finden).

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Wie viel Deutsch braucht man, um in Deutschland zu studieren?


Für die meisten Studiengänge an deutschen Hochschulen müssen die Studierenden die deutsche Sprache beherrschen. Wenn Deutsch nicht die Muttersprache ist, brauchen Studienbewerber/-innen für die Studienzulassung einen Nachweis über ihre Deutschkenntnisse. In internationalen Studiengängen oder spezifischen Aufbaustudiengängen ist die Unterrichtssprache oft Englisch. In dem Fall ist je nach Hochschule ein Nachweis über ausreichende Englischkenntnisse erforderlich.

Für den Nachweis über Deutschkenntnisse gibt es folgende Möglichkeiten:

Studienbewerber/-innen brauchen diese Prüfungen NICHT zu machen, wenn sie mindestens eine der folgenden Voraussetzungen erfüllen bzw. folgende Nachweise vorlegen können:

  • Goethe-Zertifikat (C2: Großes Deutsches Sprachdiplom)
  • Kleines bzw. Großes Deutsches Sprachdiplom der Goethe-Instituts
  • Zentrale Oberstufenprüfung des Goethe-Instituts (vor/bis 2011)
  • Goethe-Zertifikat C2: Großes Deutsches Sprachdiplom (seit 2012)
  • Deutsches Sprachdiplom (DSD Stufe II) der Kultusministerkonferenz
  • telc Deutsch C1 Hochschule
  • Abitur an einer deutschsprachigen Schule im Ausland

Generell gilt:

Zusätzlich zur Bewerbung an der Hochschule gelten auch für Studierende die Einwanderungsgesetze der Bundesrepublik Deutschland UND für ein Visum sind a) ein Nachweis über eine bestehende Krankenversicherung in Deutschland sowie b) ein Finanzierungsnachweis notwendig. Nach erfolgreichem Abschluss ihres Studiums können Ausländer/-innen ihre Aufenthaltserlaubnis für bis zu 18 Monate verlängern lassen, um sich hier vor Ort eine ihrer Qualifikation entsprechende Beschäftigung zu suchen.


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Weiterführende Links zum Thema Studium:

Hochschulkompass
Für die Studiengangauswahl

Deutscher Akademischer Austauschdienst
Für ausländische und deutsche Studenten, die in Deutschland studieren möchten

Stipendiendatenbank und allgemeine Informationen:

Deutscher Akademischer Austauschdienst
Für ausländische und deutsche Studenten, die in Deutschland studieren möchten

Stiftung für Hochschulzulassung

Studis Online
 


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